Wien-Budapest-Transit ist ein Dialog zwischen österreichischer und ungarischer Literatur, den der Moderator, Autor und Übersetzer Zoltán Lesi mitgegründet hat. Dieses Mal verbindet sich der Dialog mit den Neuvorstellungen von zwei Büchern: In den Kurzgeschichten in Anita Harags Debütband Es ist zu kühl für diese Jahreszeit (übersetzt von Timea Tankó) lässt diese ihren Erzählerinnen, allesamt junge Frauen im heutigen Ungarn, hinter alltäglichen Begebenheiten Beziehungen voller Schmerz, Verlust und Sehnsucht aufblitzen. Außergewöhnlich ist allerdings, was Ludwig, dem Wiener Anti-Helden in Gábor Fónyads Roman Als Jesus in die Puszta kam, zustößt: Dieser wird aus seinem eintönigen Leben gerissen, als er von einer kleinen Gruppe Ungarn als der wiedergekehrte Messias auserwählt wird. Als Beweis dafür dienen Ludwigs Narben an den Händen und seine ungarische Mutter – denn für die Ungarn ist klar: Jesus war einer von ihnen! Ludwig wiederum weiß nur wenig über seine Herkunft und stolpert in ein Wild-West-Abenteuer mitten in der ungarischen Puszta.
Lesungen auf Ungarisch & Deutsch: Anita Harag & Gábor Fónyad.