Als jüdische Transfrau in Nazi-Deutschland musste Charlotte Charlaque vor allem eines: so schnell wie möglich das Land verlassen. Doch von ihrer bewegten Flucht sollten wir bis dato nur wenig erfahren. Dieses Schicksal teilen viele Menschen, die gezwungen waren vor der NS-Verfolgung zu fliehen – insbesondere Angehörige marginalisierter Gruppen. Ihre Lebensgeschichten wurden nicht festgehalten oder früher als nicht wichtig erachtet.
Das Forschungsprojekt „Remapping Refugee Stories 1933-1953“ (Stiftung EVZ) dokumentiert 20 dieser Geschichten von Menschen unterschiedlichen Alters, Geschlechts, Religionen und Ethnien. Es geht um die Vielfalt der Fluchtverläufe, die Hürden des Neuanfangs und die verschiedenen Bewältigungsstrategien nach den traumatischen Erfahrungen.
In ihrem Vortrag geben Prof. Paula Wojcik und Dr. Marion Wittfeld vom Institut für Europäische und Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft der Uni Wien Einblicke in die Projektarbeit und zeigen, warum es sinnvoll ist, unsere stereotypen Vorstellungen von Flucht aufzubrechen.
Die Einladung mit Fotos finden Sie hier.
________________________________________
Prof. Dr. Paula Wojcik ist Professorin für Weltliteratur an der Universität Wien. Sie arbeitet und lehrt zu Themen der europäischen und insbesondere der jüdischen Literatur, der Migration und des Kulturtransfers.
Dr. Marion Wittfeld ist Germanistin und Wissenschaftsjournalistin. Sie forscht zur Propaganda im Nationalsozialismus sowie zu Themen der Frauen- und Geschlechtergeschichte.
Ort: Dokumentationsstelle für ost- und mitteleuropäische Literatur
Spengergasse 30-32, 1050 Wien
Tel.: +43 1 9419358
Anmeldung unter office@doml.at