Zu Beginn des Ersten Weltkriegs hatten sich in Österreich-Ungarn und im Russischen Reich slawistische Einrichtungen in Wien, Graz, St. Petersburg, Warschau und Moskau herausgebildet. Vertreter dieser Institutionen unterhielten über viele Jahre hinweg intensive wissenschaftliche und persönliche Verbindungen. Im Vortrag werden Fragen zur wissenschaftlichen Kommunikation von Slawisten aus verfeindeten Staaten behandelt:
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- Gab es nach Beginn der Kampfhandlungen Ende Juli 1914 und bis zu deren faktischem Ende im November 1918 eine Kommunikation zwischen den Slawisten Österreich-Ungarns und Russlands?
- Wie wurde der Schriftverkehr der Slawisten über die Frontlinie hinweg organisiert?
- Welcher Art war der Inhalt dieser Kommunikation?
- Wie standen die Slawisten der verfeindeten Staaten zum Krieg und zu ihren Kollegen auf der anderen Seite der Frontlinie?
- Welche Auswirkungen hatten die Oktoberrevolution in Russland, der Bürgerkrieg und die Besetzung der Ukraine durch die Armeen der Mittelmächte auf die Slawistik und die wissenschaftliche Kommunikation?
Roman Krivko ist Assistenz-Professor für altslawische Philologie und Balkanistik am Institut für Slawistik der Universität Wien. Er arbeitet und lehrt zur Geschichte des slawischen Schrifttums, slawischer Epigraphik, Geschichte der slawischen Sprachen, Altkirchenslawisch.
Ort: Dokumentationsstelle für ost- und mitteleuropäische Literatur Spengergasse 30-32, 1050 Wien
Tel.: +43 1 9419358
Anmeldung unter office@doml.at
Das Einladungsplakat finden Sie hier.