Hauptfigur Dragan Džomba kommt 1954 nach Eferding und wird bleiben, auf der Suche nach Spuren auf dem nahen Lagerfriedhof der alten Donaumonarchie. Im Gasthof Zum roten Krebs begegnet ihm viele Jahre später ein Kind, es mag Ähnliches erlebt haben wie Autorin Karin Peschka.
Donnerstag, 16.03.2023, 19.00 Uhr,
Literatur, Lesung, Buchpremiere.
Karin Peschka, Moderation: Brigitte Schwens-Harrant.
November 1954, ein nasskalter Tag, Dragan Džomba ist auf der Suche, tanzt den Gräbern des Eferdinger Pfarrfriedhofs. Vor dem Friedhofstor steht die Menge – aufgebracht, misstrauisch, neugierig. Einzig vom Dechanten erhält Džomba etwas Zugang und schließlich Quartier. Dragan Džomba geht immer wieder hinaus zum Lagerfriedhof, die Stätte zahlreicher Hunger- und Seuchenopfer des größten Kriegsgefangenenlagers der Donaumonarchie. Jahre später sitzt Dragan im Gasthof Zum roten Krebs. Ab und zu stellt das zehnjährige Wirtskind Dragan ein Bier hin. Das Kind ist in seinen Tagträumen daheim und fühlt eine Verbindung zu Dragan, nach Wald und Erde duftend, vorher da gewesen und wissend, welche Geschichte sich unter den Feldern verbirgt.
Karin Peschka war selbst Wirtskind. Ausbildung und Arbeit im Bereich Sozialarbeit. Später Redaktion und Projektorganisation, Publikationen in Anthologien, Kolumnen für oe1.orf.at. Romane (u. a. Watschenmann und Putzt euch, tanzt, lacht) und Autolyse Wien. Erzählungen vom Ende. U. a. Bachmann-Preis.
Brigitte Schwens-Harrant studierte Deutsche Philologie und Theologie bis zur Promotion. Leitet das Feuilleton der Wochenzeitung Die Furche, unterrichtet an Universitäten und ist Mitglied der Jury der Tage der deutschsprachigen Literatur (Bachmann-Preis). Staatspreis für Literaturkritik.
Sämtliche Veranstaltungen – außer Workshops und sofern nicht anders ausgewiesen – können als Live-Stream mitverfolgt werden. Die Videomitschnitte bleiben dann 7 Tage lang nach dem jeweiligen Termin abrufbar im Live-Stream-Archiv. Danach können die Mitschnitte vor Ort im Literaturhaus Wien im Archiv angesehen werden.