ADMIRAL KINO & SYNEMA laden sie herzlich ein zu
DOKfilm im DIALOG
Eine Filmreihe & Werkstattgespräche im ADMIRAL KINO gemeinsam mit SYNEMA
Im Mittelpunkt zur Veranstaltungsreihe stehen hochqualitative Dokumentarfilme, die auf großer Leinwand zu sehen sein werden, als Gemeinschaftserlebnis im Kinosaal. Danach wird dem Publikum die Möglichkeit geboten, mit den anwesenden Filmemacher*innen persönlich in einen Dialog zu treten, der von kompetenten Gesprächspartner*innen moderiert wird.
SYNEMA und das ADMIRAL KINO, zwei Film- bzw. Kino Organisationen, die seit Jahrzehnten im Wien-Neubau ansässig und Garanten für grenzüberschreitenden Filmdiskurs sind, wollen mit dem gemeinsamen „Film-Schauen“ und dem spontanen „Drüber-Reden“ mit den Macher*innen jene Aufmerksamkeit auf dokumentarische/s Arbeiten lenken, das diese innovative Filmkunst mehr denn je verdient hat. (Michaela Englert & Brigitte Mayr)
30.11.2022, 19:30 Uhr: SIE IST DER ANDERE BLICK
Realisation: Christiana Perschon. Dokumentarfilm. A 2018. 90 Min.
In einer außergewöhnlichen Bildsprache stellt der Film von Christiana Perschon anhand von fünf bemerkenswerten Protagonistinnen grundlegende Fragen nach der Sichtbarkeit von Frauen im (internationalen) Kunstbetrieb stellt. Wir sehen die Künstlerinnen Renate Bertlmann, Linda Christanell, Lore Heuermann, Karin Mack und Margot Pilz bei der Arbeit, hören ihre Stimmen und erfahren von ihrem Engagement in der neuen Frauenbewegung ebenso wie von den patriarchalen Strukturen der Wiener Kunstszene der 1970er Jahre, in der sie sich privat wie künstlerisch mit viel Kraft durchgesetzt haben. Sie alle haben in ihrer Vorreiterinnenrolle die zeitgenössische Kunst und das Selbstverständnis von Künstlerinnen in der Gegenwart geprägt und erzählen über künstlerische Ambitionen, wirtschaftliche Zwänge, Angepasstheit und Widerständigkeit gegen die vorherrschenden patriarchalen Gesellschaftsstrukturen.
Im Anschluss: CHRISTIANA PERSCHON im GESPRÄCH mit SABINE PERTHOLD
CHRISTIANA PERSCHON lebt und arbeitet als Filmemacherin in Wien. Sie studierte Kunst und Film an der Akademie der Bildenden Künste Wien. Sie arbeitete als Redakteurin beim ORF, im Rahmen des Projektes MenschenLeben der Österreichischen Mediathek, am Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Gesellschaft und als Kuratorin im Filmmuseum (Barbara Hammer Retrospektive 2018). Sie ist Mitglied der Golden Pixel Cooperative.
SABINE PERTHOLD, Kulturmanagerin, Redakteurin, Medienwissenschafterin und Filmkuratorin. Herausgeberin mehrerer Bücher zur Medienkunst, (Co-)Konzeption der Film- und Videofestivals „Rote Küsse“, „Bilderwandel“, „Dressed to film“ sowie der interdisziplinären Mediengespräche „Let’s talk about Media“. Jurymitglied in diversen Fach- und Auswahlgremien für Theater, Literatur und Film.
VORSCHAU auf den nächsten Termin der Reihe DOKfilm im DIALOG:
14.12.2022, 19:00 Uhr: 28 APRIL 1995 AUS LIEBE / FOR LOVE
Realisation: Michael Pilz. Dokumentarfilm. A 2004. 180 Min.
Ein Politkrimi, Melodrama und große Tragödie. In einer Interview-Einstellung erzählt die Schriftstellerin Brigitte Schwaiger (1949–2010) von den Erfahrungen mit einer Liebe in den späten 60ern, als sie mit einem Angehörigen des Franco-Militärs verheiratet war. „Nach wenigen Minuten kann sich der Zusehende diesem eindringlichen Erzählstrom nicht mehr entziehen. Was erzählt sie da, darf sie das? Ist das nicht viel zu privat, hat sie das erlebt oder spricht die Autorin einen fiktiven Text? In der Konzentration und Erschöpfung der Berichtenden wird auch ausgelotet, wie körperlich Film sein kann und sollte – also nicht nur den Sehsinn involvierend, sondern Herz und Hirn. Es ist zu spüren, wie Film das eigene Leben angreift, wie es möglich ist, bleibende Erfahrungen zu machen, durch Film vermittelt, aber doch unmittelbar, abzulegen im eigenen Speicher des emotionalen Erlebens.“ (Birgit Flos, Der Standard))
Im Anschluss: MICHAEL PILZ im GESPRÄCH mit BRIGITTE MAYR
MICHAEL PILZ Pilz realisiert als sein eigener Kameramann, Cutter, Toningenieur und Produzent seine Werke – von „Himmel und Erde“ (1982) über „A Prima Vista“ (2008) bis zu „Three Days, My Friend“ (2021) – quasi als Einmannunternehmen – freilich oft in Zusammenarbeit mit Künstlern und Künstlerinnen aus anderen Sparten (Musik, Tanz, Literatur, Bildhauerei, Architektur).
BRIGITTE MAYR, wissenschaftliche Leitung von SYNEMA – Gesellschaft für Film und Medien, einer interdisziplinären Schnittstelle zur Vermittlung zwischen Theorie und Praxis, Kunst und Wissenschaft der audiovisuellen Medien. (Co-)Konzeption zahlreicher Symposien und begleitender Filmschauen sowie (Co-)Herausgeberin von Büchern u.a. zum Thema Filmexil.
ADMIRAL KINO, Burggasse 119, 1070 Wien
Ticket-Reservierungen telefonisch ( 01-523 37 59) oder die ADMIRAL-Homepage https://www.admiralkino.at/produktion/dokfilm-im-dialog/
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SYNEMA dankt den Filmemacher:innen und den Gesprächspartnerinnen für die produktive Zusammenarbeit in dieser feinen Reihe und vor allem Michaela Englert, der Betreiberin des ADMIRAL, ohne deren Herzblut und jahrelanges Engagement wir als begeistertes Publikum in diesem wunderbar analogem Grätzelkino nicht der großen Leidenschaft des Filme gemeinsam Ansehens frönen könnten. Und natürlich Thanks to Charlotte für den netten Flyer.
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Die Reihe DOKfilm im DIALOG wurde gefördert aus dem Kulturbudget des Bezirks Neubau.
SYNEMA – Gesellschaft für Film und Medien ist eine – von der Sektion IV: Kunst und Kultur / Abt. 3: Film des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport – geförderte Institution.