Das Gesicht hinter der Maske. HOMMAGE AN DEN SCHAUSPIELER PETER LORRE


Bereits mit seiner erste Tonfilmrolle als Kindermörder in Fritz Langs M (1931) schuf der Schauspieler Peter Lorre die Blaupause für seine gesamte Kino-Karriere. Fortan war er auf die Rolle des Bösen festgelegt, vor allem in Hollywood, wohin ihn sein Exil auf der Flucht vor den Nationalsozialisten via Wien, Paris und London führte.
Aber wir wollen in dieser Hommage auch einen Blick hinter die sprichwörtliche „Maske des Bösen“ werfen, auf die Vielgestalt von Lorres Schauspielkunst jenseits seiner Rollen als Mörder, Spitzel, Gauner, Nazi, Gangster oder verrücktem Wissenschaftler. Bereits im Weimarer Kino gibt es in Komödien warme und feinhumorige Darbietungen zu entdecken, später folgen beeindruckende Leistungen der Darstellungs- und Improvisationskunst. In der Nachkriegsbundesrepublik entsteht schließlich die meisterhafte und solitär gebliebene Regiearbeit Der Verlorene (1951), deren bitteres Scheitern an den Zeitumständen tiefe Spuren bei Lorre hinterlässt und ihn frustriert zurück nach Hollywood führt.
Im Laufe seiner Karriere hat Lorre in mehr als 80 Kinofilmen mitgespielt, meist in Nebenrollen; doch äußert er einmal: „Ich will lieber ein kleiner Schauspieler bleiben, der kleine Rollen gut spielt, als ein großer Schauspieler, der große Rollen klein spielt.“ — Mit Beiträgen von Christoph Fuchs, Stefanie Mathilde Frank, Gerd Gemünden, Felix Hofmann, Frederik Lang, Brigitte Mayr, Peter Nau, Michael Omasta, Volker Pantenburg, Elisabeth Streit, einem Gespräch mit der Schauspielerin Gisela Trowe, einem Fundstück aus dem Nachlass von Harun Farocki, einer kommentierte Filmografie und der Chronik des Lebens von László Löwenstein, genannt Peter Lorre (1904–1964)– ISBN 978-3-901644-77-1, Preis: € 14.-