Sabine Schönfellner: „Schneckenkönigin“ (Literaturverlag Droschl)


¡Premiere!   #LESUNG

Lesung und Gespräch: Sabine Schönfellner.
Moderation und Gespräch: Lisa Höllebauer.

Sabine Schönfellner verhandelt in ihrem zweiten Roman Schneckenkönigin existenzielle Themen mit großer sprachlicher Präzision und Empathie. Sie richtet den Blick auf eine Erfahrung, die viele teilen – und die doch oft unsichtbar bleibt. Mit poetischer Klarheit und gedanklicher Schärfe erzählt sie von Körper und Zumutungen, von Tempo und Entschleunigung, vom Aushalten von Nicht-Wissen und dem Finden eines eigenen Umgangs. Im Mittelpunkt steht Klara, die von Kindheit an mit diffusen, scheinbar harmlosen Beschwerden lebt. Immer wieder leidet sie länger als andere an banalen Infekten, später kommen Erschöpfungszustände, Zusammenbrüche und eine allgegenwärtige Müdigkeit hinzu. Die Symptome sind für sie selbst und ihr Umfeld nicht zu übersehen, doch medizinische Diagnosen bleiben aus. Der Weg durchs Gesundheitssystem ist zermürbend und geprägt von Ratlosigkeit, Bagatellisierung und strukturellem Unverständnis – besonders dort, wo es um weibliche Körper geht. Wie lässt sich ein Leben führen, wenn keine Diagnose greifbar ist? Wenn der eigene Zustand immer wieder in frage gestellt wird – von Ärzt:innen, Angehörigen, Freund:innen, vom eigenen Partner? Klara versucht, Elternschaft, Beziehung, Freundschaften und Arbeit aufrechtzuerhalten, stößt aber immer wieder an Grenzen – auch an die der eigenen Belastbarkeit.

Über ihren Roman und eine Gesellschaft, in der das Nichtmessbare keinen Raum hat, spricht Sabine Schönfellner mit der Germanistin, Workshopleiterin und Organisatorin innovativer Literaturprojekte Lisa Höllebauer.