Peter Lorre – Historisches Spezialprogramm präsentiert von SYNEMA


Peter Lorres künstlerischer Biografie ist die Erfahrung von Exil und Fremdheit deutlich eingeschrieben. Im Wien der 1920er-Jahre begann er Stegreiftheater zu spielen. Über die Bühnen Breslaus und Zürichs verschlug es ihn nach Berlin, wo er zu Bertolt Brechts Lieblingsschauspieler avancierte. Seine abgründige Komik, sein eindringlicher Blick und seine unverwechselbare Stimme wurden zu seinen Markenzeichen und machten ihn zum Star der Theater- und Kinowelt der Weimarer Republik. Der internationale Durchbruch gelang ihm 1931 mit der fesselnden Darstellung des Kindermörders in Fritz Langs Gesellschaftsstudie M – Eine Stadt sucht einen Mörder, einem der ersten deutschen Tonfilme überhaupt. Nach der Machtergreifung Hitlers 1933 ging Lorre ins Exil – zuerst nach London, wo er unter der Regie von Alfred Hitchcock spielte, schließlich nach Hollywood. Dort trat er häufig in Komödien, Gangster- und Antinazinfilmen auf. Exemplarisch aus dieser Zeit präsentiert die Diagonale Robert Floreys Meisterwerk The Face Behind the Mask (1941), der wie kein anderer Film die Melancholie und Verlorenheit des Emigranten Peter Lorre in eine fiktive Geschichte transferiert. Dazu Frank Capras Gruselkomödie Arsenic and Old Lace mit Cary Grant, in dem Lorre in der Rolle des zwielichtigen Gesichtsoperateurs Dr. Einstein sein Unwesen treibt.

Die Diagonale 2014 präsentiert:
19.3.
M – Eine Stadt sucht einen Mörder (Fritz Lang, DE 1931) mit einer Einführung von Michael Omasta

20.3.
The Face Behind the Mask (Robert Florey, US 1941)
mit einer Einführung von Brigitte Mayr

21.3.
Arsenic and Old Lace (Frank Capra, US 1941/44) mit eienr Einführung von Elisabeth Streit

22.3.
Der Verlorene (Peter Lorre, DE 1951) + Vorfilm
49/95 tausendjahrekino (Kurt Kren, AT 1995) – mit einer Einführung von Christian Cargnelli