Prof. Peter Mulacz, Wien:
Parapsychologie zum Anschauen und Anfassen.
In diesem Vortrag, „Parapsychologie zum Anschauen und Angreifen“, geht es um die Anschaulichkeit parapsychologischer Phänomene, ein Aspekt, der sich im wesentlichen aber keineswegs ausschließlich auf den physikalischen Mediumismus bezieht, also eine Forschungsrichtung, die mit der Zäsur des Zweiten Weltkriegs mehr oder minder ihr Ende gefunden hat. Dieses Thema wurde deshalb gewählt, weil es prominent in dem berühmten Buch von Fanny Moser dargestellt wird, welche die Protagonistin des folgenden Vortrags ist. Sitzungsteilnehmer haben nicht nur Ortsveränderungen von Gegenständen beobachten können, sondern, folgt man den zeitgenössischen Berichten, haben sie auch Berührungen erfahren und waren in Einzelfällen sogar in der Lage, selbst ektoplasmatische Strukturen anzugreifen. Selbstverständlich ist es notwendig, derartige Berichte kritisch zu analysieren. Die Anschaulichkeit ist aber nicht auf der historischen Konzepte von Telekinese und Teleplastie beschränkt. Schließlich bietet auch die „mechanische Kaskade“ des PEAR Lab die Möglichkeit, statistische – vorgeblich durch Psychokinese verursachte – Abweichungen von der Zufallsverteilung anschaulich darzustellen. Und noch ein weiterer Aspekt von mind-matter-interaction, um diesen modischen Terminus zu gebrauchen, ist durchaus anschaulich: das paranormale Metallbiegen, wie es insbesondere Uri Geller bekannt gemacht und der britische Physiker John Hasted systematisch studiert hat. Im deutschen Sprachraum erinnert man sich vor allem auch des Schweizer Künstlers Silvio Meier, der vor nicht allzulanger Zeit (20. Mai 2023) verstorben ist. Bei diesem Phänomen steht der Aspekt des Angreifens sogar im Vordergrund, denn die Fälle von berührungslosem Biegen sind in der Minderzahl.