Online: Improvising Coding – online Lecture & Performance


Die Veranstaltung kann über den Live Stream auf der Homepage https://www.literaturhaus.at mitverfolgt werden.

Ein Abend über die Frage, ob jeder Schreibtisch ein (literarisches) Archiv ist und sich Wissenschaft performen lässt.

Der Abend greift Themen aus der Ringvorlesung Text.Notation.Performance – Interdisziplinäre Perspektiven, veranstaltet vom Interuniversitären Forschungsverbund Elfriede Jelinek der Universität Wien und der MUK, auf und spinnt sie mit literarischen Mitteln weiter.

Thomas Ballhausen und Gerhild Steinbuch lesen aus ihren neuesten Texten über Atlanten, literarische Notizbücher, Architektur und die Körperlichkeit zeitgenössischer Theaterdramaturgien. Sie treten in einen Dialog über die Praxis des literarischen Notierens, Literatur als Coding und Schreiben als Kulturtechnik des Speicherns.

Ann Cotten kommentiert das Geschehen und reflektiert über die diskursiven Eigenarten des Literatur- und Wissenschaftsbetriebs, Symmetrie als Merkmal theoretischer Texte und die Frage, ob sich Wissenschaft performen lässt. Sie wird dabei von Takashi Doi an der Gitarre begleitet.

Ann Cotten ist eine der renommiertesten Lyrikerinnen im deutschsprachigen Raum und erhielt unter anderem den Klopstock-Preis für neue Literatur (2015), den Hugo-Ball-Preis (2016) und den Internationalen Literaturpreis des Hauses der Kulturen der Welt (2020) für die Übersetzung von Isabel Waidners Geile Deko. 2017 erfolgte die Aufnahme in die Berliner Akademie der Künste. Aktuell ist Ann Cotten Fellow am Internationalen Forschungszentrum für Kulturwissenschaften der Kunstuniversität Linz in Wien mit einem Projekt zum Thema: Towards an Empirical Aesthetics Which Also Works for Machines: A Survey of the Recyclability of Existing Theories. Zuletzt erschien ihr Band Lyophilia im Suhrkamp Verlag (Berlin, 2019).

Thomas Ballhausen, geb. 1975 in Wien, ist Autor, Literaturwissenschaftler und Archivar. Lehr- und Forschungstätigkeit zu den Schwerpunkten Mediengeschichte sowie Literatur und/als Künstlerische Forschung. Mehrere selbständige Veröffentlichungen, demnächst erscheint Transient. Lyric Essay.

Gerhild Steinbuch ist Autorin, Dramaturgin und übersetzt aus dem Englischen. Seit Herbst 2020 leitet sie das Institut für Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst. Sie ist Gründungsmitglied von HYDRA (ehem. Nazis & Goldmund), einer Autor/inn/eninitiative gegen die europäische Rechte und Mit-Initiatorin der VIELEN in Österreich. Derzeit arbeitet sie an Projekten für das Schauspiel Frankfurt, Deutsche Oper Berlin, Athens Festival, brut Wien, Burgtheater und Deutschlandfunk Kultur.

Takashi Doi, geb. 1982 in Kochi/Japan, studierte in Tokio und Wien französische Literatur des 20. Jahrhunderts, nur um sich schließlich ganz der Gitarre zu widmen. Mit Ann Cotten hat er gelegentlich Auftritte bei Poesiefestivals. Seine Musik versteht sich als „contemplatio“ oder „meditatio“ und lädt zu einem Spaziergang im Innenleben ein bzw. simuliert Erfahrungen einer Reise. Für diesen Abend hat er Stücke von Francis Poulenc und Eric Satie sowie Improvisationen vorbereitet. Homepage

(Veranstaltet vom Interuniversitären Forschungsverbund Elfriede Jelinek der Universität Wien und der MUK und dem Elfriede Jelinek-Forschungszentrum in Kooperation mit dem Literaturhaus Wien und dem Institut für Sprachkunst der Universität für angewandte Kunst Wien)