mosaik wurde 2011 in Salzburg als Plattform zur Vermittlung und Vernetzung gegenwärtiger Literaturen gegründet. Was als Do-it-yourself-Projekt einer Handvoll engagierter Studierender begann, hat sich in den letzten Jahren mit einer regen Veranstaltungstätigkeit, der Zeitschrift mosaik und der edition mosaik zu einer der umtriebigsten Literaturplattformen im deutschsprachigen Raum entwickelt.
Im Literaturhaus Wien präsentiert sich die Literaturplattform mit drei Lyrik-Titeln aus der edition mosaik:
Der in Wien lebende ungarische Lyriker Zoltán Lesi (geb. 1982) präsentiert seinen ersten in deutscher Sprache verfassten Gedichtband In Frauenkleidern (2019), in dem er dem Leben intersexueller Sportlerinnen zu Beginn der 1930er-Jahre nachgeht. In der Kombination von nüchterner Sprache mit historischen Fotografien und Zeitungsausschnitten entsteht eine Detektivgeschichte der besonderen Art, die den Blick auch auf heutige Geschlechterrollen schärft.
Die in Wien und Kiel lebende Autorin Franziska Füchsl (geb. 1991) stellt ihr 2018 erschienenes Langgedicht RÄTSEL IN GROSSER SCHRIFT vor. In ihrem Debütband lotet sie Distanzen aus: Distanzen zwischen den Wörtern, kästchenweise, Wort für Wort, Bild um Bild. Wie jemanden zurückholen, der allem Anschein nach auf ewig verloren ist? Diese Frage schwingt mal laut, mal leise, aber dennoch beständig zwischen den Zeilen. Und die Autorin beantwortet sie auf eine eindrückliche Art und Weise: mit Sprache, und nur mit Sprache.
Alke Stachler (geb. 1984), die 2016 den Gedichtband dünner ort in der edition mosaik veröffentlichte, liest erstmals aus ihrem im Herbst 2019 erscheinenden Lyrikband blau. Stachler umkreist mit ihren Texten nicht klar eingrenzbare „atmosphärische Räume“, die auch von ihr selbst genaue Wort-Bemessungen verlangen.
Moderation: Josef Kirchner (Gründer und Mitherausgeber der Zeitschrift mosaik und der edition mosaik) & Barbara Zwiefelhofer (Literaturhaus Wien)