Der Abbau der Demokratie ist eine globale Tendenz im herrschenden Kapitalismus. Eine treibende Rolle spielen dabei politisch instrumentalisierte Massenmedien, die mehr ihren Geldgebern als der Wahrheit verpflichtet sind.
Der Schriftsteller Daniel Wisser gilt als einer der profiliertesten literarischen Kritiker der „türkisen Ausprägung“ dieses Phänomens. In seinen, in den letzten vier Jahren in verschiedenen Medien veröffentlichten politischen Texten, die der Band Tausend kleine Traurigkeiten versammelt, erhebt Wisser seine Stimme gegen demokratiegefährdende Entwicklungen. Er kritisiert dabei auch das Hinnehmen von unhaltbaren Situationen als angeblich „alternativlos“. Wisser sieht darin das neue „Was hätte man denn machen sollen?“ und identifiziert in der inflationären Verwendung des Wortes „alternativlos“ in der politischen Kommunikation ein Symptom für die Demokratiefeindlichkeit, die zunehmend um sich greift.
Daniel Wisser spricht mit Armin Thurnher (FALTER) über sein neues Buch.
Moderation: Oliver Das Gupta (Spiegel, Der Standard)
Daniel Wisser, geb. 1971, Schriftsteller und Kulturpessimist. 2018 für den Roman Königin der Berge (Jung und Jung) mit dem Österreichischen Buchpreis und dem Johann-Beer-Preis ausgezeichnet. Zuletzt erschien der Roman Wir bleiben noch (Luchterhand, 2021). Homepage
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