SYMPOSION FINDET AUSSCHLIESSLICH VIRTUELL STATT!
Interessierte, die in den Email-Verteiler aufgenommen werden möchten, oder sich beteiligen möchten, wenden sich bitte an kulturinstitut[at]jku[punkt]at
Das Symposion „WER BIN ICH? WER SIND WIR? WER SIND DIE ANDEREN? IDENTITÄTEN & IDENTITÄTSPOLITIKEN“ wird ausschließlich online stattfinden. Die Beiträge (Audio & Video) werden ab 24.4.2021 auf der Webseite des Kulturinstituts der JKU abrufbar sein.
Beschreibung
Noch nie war so oft von „Identität“ die Rede, von der „Störung“ der Identität einer Dorfgemeinschaft z.B. durch den Kauf eines Hauses durch eine Migrantinnenfamilie usw. Auch die Werbung verspricht uns beim Kauf einer bestimmten Marke gehobene Identität (Gemeinschaftsgefühle und zugleich Distinktion).
Uns interessiert die Frage nach den (sozial-)psychologischen Grundlagen heutiger Identitäten: Wie stark verbreitet sind tatsächlich homogene Identitäten, die sich bedroht fühlen, oder können Individuen (wie schon früher die soziologische Rollentheorie annahm) relativ konfliktfrei und ohne größere psychische und soziale Kosten etliche Habitusformen leben? Wie etwa der kritische Bourdieu-Schüler Bernhard Lahire mit seinem Konzept des „pluralen Habitus“ meint?
Wir wollen diese Frage gerade auch am Beispiel von Beduinen und palästinensischen Flüchtlingen in Jordanien untersuchen. Des weiteren interessieren uns die Widersprüchlichkeiten und Konflikte, mit denen intergeschlechtliche Menschen umgehen müssen, aber auch Identitätskonflikte (traditionale Rollenzwänge versus informationelle und wirtschaftliche) Autonomisierung von Frauen im ruralen frankophonen Afrika – gerade auch im Zusammenhang mit Digitalisierungsprozessen. In Estland wurden diese bereits vor Jahrzehnten in Gang gesetzt, weshalb das Land immer als Vorbild gilt – wir fragen danach, wie sich diese auf Frauen ausgewirkt haben..
Diese Themen haben wir ausgesucht, weil wir Referentinnen gefunden haben, die jeweils Zugänge zu den betroffenen Personen bzw. Gruppen haben. Abschließend wollen wir gemeinsam die Handlungserfordernisse von Identitätspolitiken für politische Bildung diskutieren. Vor allem geht es darum, Identitäten nicht als starre Gegebenheiten zu begreifen, sondern mit Ernst Bloch (Prinzip Hoffnung) zu sagen: „Ich bin. Aber ich habe mich nicht. Darum werden wir erst.“
a.Univ.-Prof. Dr. Gerhard FRÖHLICH
Altenberger Straße 56, 4040 Linz-Auhof
