Alphabete des Ankommens. Zeit, Ort und Raum in Co-mics aus Osteuropa


Gängige Vorstellungen von ,Osteuropa’ wurden durch philosophische Ideen geformt, die für die Konstruktion ,Westeuropas’ maßgeblich waren: als ,Halborient’, der das zureichende Maß an Zivilisiertheit noch nicht erreicht habe, fungierte ,der Osten’ zumeist als Hohlform von und für westliche Selbstdefinitionen. Diese Grenzziehung wurde durch eine visuelle Semantik perpetuiert, die in Graphic Novels jüngeren Datums radikal durchbrochen wird. Vom ,anderen Ort’ aus wird die ,positional superiority’ westlicher Blic-kregime in Frage gestellt. In und mit den Comics von Birgit Weyhe, Aleksandar Zograf, Zeina Abirached und Nina Bunjevac wird das Projekt einer schrägen Ethnografie des Eigenen fortgesetzt, das mit Marjane Satrapis Persepolis zwischen Teheran und Wien begann.

Dokumentationsstelle für ost- und mitteleuropäische Literatur
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