http://sammelpunkt.philo.at:8080/1582/
Der (lücken- und fehlerhafte) „World Guide to Scientific Associations and Learned Societies“ verzeichnete 1998 ca. 17 000 Gesellschaften und
Institute in Vereinsform. Ihnen kommt große Bedeutung zu, als sich neue theoretische Ansätze, Spezialisierungen wie auch interdisziplinäre Integrationsversuche oft außeruniversitär etablieren müssen und erst Jahrzehnte später in Universitäten eindringen können. Arbeitskreise, Kongresse, Kongressakten, Buchreihen, Journale, Grauer Literatur, Öffentlichkeitsarbeit,
Bibliografien, Datenbanken, Thesauri, ja Entwicklung und Durchsetzung des Internets wurden und werden maßgeblich von Vereinen organisiert.
BibliothekarInnen, DokumentarInnen, ArchivarInnen erfüllen wichtige Aufgaben für den Wissenschaftsbetrieb, werden aber vielfach –
arroganterweise – nicht zum „eigentlichen wissenschaftlichen“ Sektor gezählt. Ihre Verbände fördern die Weiterbildung ihrer Mitglieder,
angesichts rasanter informationstechnologischer Änderungen. Die Macht der Funktionäre ist mitunter groß. Mitglieder einflussreicher Seilschaften („old boys networks“) können einander symbolische Macht und Belohnungen (Posten, Preise) zuschanzen. Die modernen Wissenschaften hätten sich ohne die Aktivitäten wissenschaftlicher Vereinigungen kaum entwickeln und halten können.
Der Beitrag ist auch open access / online abrufbar unter http://sammelpunkt.philo.at:8080/1582/.