Young Researchers’ Forum 2015: Wissenschaftsforschung / Wissenschaftsethik „(Über-)Leben in Audit Cultures“


Die Wissenschaftsforschung, d.h. die Rückanwendung aller wissenschaftlichen und philosophischen Methoden auf die Wissenschaften, ihre Institutionen, ihre Karrieremuster etc., ist international eine aufstrebende Zukunfts­disziplin. In Österreich wird zwar viel geforscht, doch die institutionelle Verankerung als Studienfach bzw. als Universitätsinstitute und vor allem ihre Einbindung in Studienpläne lässt noch zu wünschen übrig.
Die Wissenschaftsethik wird angesichts der sich häufenden Skandale (Plagiate, Ghost Writing, Bilder- & Datenfälschung) und der schwerwiegenden Folgen neuerer wissenschaftlicher Entwicklungen (Stichwort Gentechnologie) immer wichtiger. Auch die Wissenschaftsethik fehlt noch in fast Studienplänen – trotz grassierender Plagiats-, Ghostwriting- & Fälschungsvorfällen.

NachwuchswissenschaftlerInnen haben heutzutage schwere Zeiten. Sie sollen in unserer „audit culture“ (= alles wird gemessen und kontrolliert, eher formal als inhaltlich …) vom Start weg Höchstleistungen vollbringen: Sie sollen auf Top-Konferenzen vortragen, in HIGH IMPACT Journalen publizieren (die vom Infokonzern Thomson Reuters erfasst sein müssen, siehe die österreichischen Bestimmungen zu den „Wissensbilanzen“ unserer Universitäten) & nebenbei noch möglichst effizient Lehrveranstaltungen abhalten und möglichst viele AbsolventInnen produzieren.
Wenn sie zur Gruppe der befristeten LektorInnen zählen, müssen sie sich Konferenzgebühren, Reisekosten und Artikelgebühren (viele Verlage verlangen Geld für das Publizieren) selbst zahlen, ja sogar die Software, die sie für ihre LVs benötigen.

Die Förderung des sogenannten wissenschaftlichen „Nachwuchses“ ist daher das wichtigstes Ziel der Veranstalter: Die ReferentInnen bekommen selbstverständlich Reise- und Aufenthaltskosten von uns finanziert.
Erfahrene ältere WissenschaftlerInnen stellen sich als KommentatorInnen zur Verfügung. Auch Studierende können kritische Fragen vorbereiten und in Kleingruppen mit den ReferentInnen diskutieren.

Programm und weitere Informationen unter: http://www.kulturinstitut.jku.at/YRF2015.html