Spätestens seit dem August 2015 bestimmen die Themen Flucht und Migration unser
Leben in Europa. Der Bereitschaft von Teilen der so genannten westlichen
Gesellschaft, den vor Krieg, Verfolgung und Hunger
fliehenden Menschen zu helfen, stehen die Befürchtungen anderer gegenüber, die
finanzielle, soziale und kulturelle Probleme vorhersehen. Menschenrechte werden in
Frage gestellt, Europa erlebt einen spürbaren Rechtsruck, und auch die
Machenschaften krimineller Schleppernetzwerke belasten die Debatte zusätzlich.
Hat die so genannte „Flüchtlingskrise“ unseren Blick auf die Welt verändert? Gibt es
angesichts des Flüchtlingszustroms, der Menschen in statistische Größen
verwandelt, noch Raum für Empathie und Menschlichkeit? Kann Literatur helfen, sich
in die Situation Schwacher und Schutzsuchender hineinzuversetzen?
Wir haben literarische Texte zum Thema vorbereitet, die im ersten Teil des Abends
von Besucher/inne/n – die eingeladen sind, auch selbst Texte zu Flucht und Migration
mitzubringen – gelesen werden sollen.
Anschließend führt die Autorin und Journalistin Eva Rossmann – sie hat vor kurzem
mit Susanne Scholl die Anthologie Fluchtwege (Czernin, 2016) mit literarischen
Texten zum Thema veröffentlicht – ein Gespräch mit Maxi Obexer (ihr viel
beachtetes Stück Illegale Helfer wurde 2016 im Schauspielhaus Salzburg
uraufgeführt) und Carlos Peter Reinelt, der sich in seinem Prosatext Willkommen
und Abschied (Wallstein, 2016) auf jenen erschütternden Fall stützt, wo im
burgenländischen Parndorf ein LKW mit 71 erstickten Flüchtlingen gefunden wurde.
Willkommen & Abschied – Ein Abend zum Thema Flucht und Migration mit Maxi Obexer | Carlos Peter Reinelt | Eva Rossmann
16.11.2016 - 00:00
| Literaturhaus Wien
Kontakt: Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur