Das Erzstift Salzburg als mittelgroßer Reichsstand, und im speziellen der jeweilige Erzbischof als ausschreibender Fürst im so genannten “bayerischen Kreis” als Bestandteil des altehrwürdigen „Heiligen Römischen Reichs“, leistete sich zwischen dem ersten Drittel des 17. Jahrhunderts und dem Ende des Erzstifts eine stehende “Streitmacht” von mehreren hundert Soldaten, verteilt auf vier Truppenkörper: Das Stadtkommando in der Residenzstadt, das Schloss- und Landkommando auf den Landesfestungen Hohensalzburg und Hohenwerfen sowie auf Grenz- und Binnenpässen, das Artilleriekorps sowie, als älteste Formation, die Leibgarde des Erzbischofs mit “Caraniniers” und “Trabanten”. Durch “Missmanagement” der zuständigen Behörden, aber auch der jeweiligen Landesherren stellten sich die stehenden Truppen Salzburgs zum Regierungsantritt des letzten geistlichen Landesherrn, EB Hieronymus Graf Colloredo, als schlecht verwaltet, teuer, uneffizient und überaltert dar. Somit begann der Erzbischof ab 1772 auch, und besonders beim Militär, die bestehenden Strukturen zu straffen und dem aufgeklärten Zeitgeist entsprechend zu modernisieren. Neben punktuellen Darstellungen dieser Bemühungen und des bestehenden Militärsystems mit Seitenblicken auf den Soldatenalltag sollen abseits des zentralen Focus, den Regierungsjahren Colloredos 1772 bis 1803, auch die Entwicklungen der “Soldatesca” in Salzburg seit dem 30jährigen Krieg in groben Umrissen beschrieben werden.
Vortrag von Mag. Dr. Thomas Mitterecker: Salzburger Militärgeschichte
12.03.2008 19:00
| Romanischer Saal der Erzabtei St. Peter, Salzburg
Kontakt: Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, vortrag@landeskunde.at