Vorträge der Steirischen Gesellschaft für Psychologie


Kann das Auftreten von Flashbacks reduziert werden, indem man in der Zeit unmittelbar nach einem Trauma Tetris spielt? Das mag nach einem eher seltsamen Vorschlag klingen. Auf jeden Fall ist es etwas ganz Anderes als die Methoden, die derzeit als frühe Intervention nach einem Trauma verwendet werden. In dem Vortrag wird diskutiert, welche Beiträge die experimentelle Psychopathologie-Forschung in der Psychotherapie leisten kann. Ein interessantes Thema ist in diesem Zusammenhang die emotionale mentale Imagination. Intrusive Bilder (Flashbacks) treten im Rahmen der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTSD) und bei vielen anderen psychischen Störungen auf. Allerdings ist über die Entwicklung von ungewollten Erinnerungen und deren Modulation bisher noch wenig bekannt. Im Vortrag werden aktuelle Modelle der Kognitiven Verhaltenstherapie zusammengefasst, die die Basis für eigene Experimente darstellen (Holmes & Bourne, 2008). Aktuelle Forschungsarbeiten zur Gedächtniskonsolidierung nach einem Trauma werden vorgestellt. Es wird auf die Notwendigkeit der kontinuierlichen Verknüpfung zwischen experimenteller Forschung und angewandter Klinik hingewiesen, um die zukünftige Entwicklung von dringend benötigten Therapien voranzutreiben.