Vorträge der Steirischen Gesellschaft für Psychologie


Bereits in den historischen Anfängen der modernen Psychiatrie bestanden enge Beziehungen mit der gleichzeitig aufstrebenden Disziplin der empirischen Psychologie als akademischem Fach. Diese enge Beziehung ist bis in die aktuelle Gegenwart erhalten geblieben und wirkt weiterhin befruchtend und Identität stiftend für psychiatrisches Denken und Handeln.

Die Psychologie leistet nicht nur grundlegende Vorarbeiten in methodischer Hinsicht für Statistik und Untersuchungsplanung. Sie ist führend in der empirischen Modellbildung für allgemeine Psychopathologie und spezielle psychiatrische Krankheitslehre. Sie bereitet den Boden für weiterführende psychologische Behandlungsansätze, die in der psychiatrischen Praxis unverzichtbar geworden sind. Gerade im Hinblick auf das Interface von Neurobiologie und psychologisch-phänomenlogischer Modellbildung besteht eine beiderseits stimulierende Kooperation.

Anhand ausgewählter Beispiele soll das nachbarschaftliche Verhältnis zwischen Psychologie und Psychiatrie veranschaulicht werden und zur interkollegialen Diskussion anregen.