Wer darf testen und Tests interpretieren? Wie muss vorgegangen werden? Welche Regulationen gibt es in Europa und weltweit? Welche Einstellungen zu Testnutzung gibt es, was sind übliche vorgegebene Tests? Diese Fragen wurden in einer europaweiten Befragung an über 12000 PsychologInnen gestellt, die vom Dachverband der europäischen Berufsverbände (European Federation of Psychological Associations, EFPA) initiiert wurde.
Eine der Herausforderungen in Ausbildung und Praxis ist die Abgrenzung der Psychologie in einem sehr kompetitiven wirschaftlichen Umfeld, das nur teilweise gesetzlich reguliert werden kann.
Wie können nun Vorgaben zur Qualitätssicherung in der Testvorgabe national und international überprüft werden? Welche Anforderungen sind gerade bei Auswahl und bei Beurteilungsprozessen von Personen, Gruppen und in Organisationen notwendig? Wie können sich Psychologinnen und Psychologen von anderen Berufsgruppen abheben und abgrenzen? Daran hat ein internationales Komiteee in den letzten Jahren gearbeitet, als Ergebnis wurde im Dezember 2010 eine ISO-Norm verabschiedet. Diese Norm wird mit ihren Auswirkungen auf Lehre und Berufspraxis präsentiert.
Ein weiterer Hoffnungsbereich für AO-PsychologInen sind in Österreich die gesetzlich vorgeschriebenen Präventionszeiten im ArbeitnehmerInnenschutzgesetz. Hier gibt es aktuellste Entwicklungen über die ebenfalls mit Konsequenzen für Ausbildung und Arbeitsmarkt berichtet wird.
Dr. Paul Jiménez ist Leiter der Fachsektion Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie im BÖP und hat als Vorsitzender des Komitees Personalentwicklung im Austrian Standardization Institute als österreichischer Delegierter im ISO Gremium an der Entwicklung der Personal-Auswahl- und Beurteilungsnorm ISO 10667 mitgearbeitet. Er ist ebenfalls Mitglied des Standing Comittee for Tests and Testing im Dachverband der europäischen Berufsverbände (EFPA) und hat in der internationalen Erhebung zur Testnutzung den österreichischen Forschungsteil geleitet.