Dass der Begriff „Spannungsverhältnis“ höchstens einen Euphemismus für die gegenwärtige komplexe Beziehung von einerseits religiösem und andererseits kapitalistischem Selbstverständnis der Gesellschaft und ihrer Individuen darstellt, dürfte schnell ins Auge springen. Wohin man blickt, überall treffen durch diese beiden Bereiche nicht nur plurale Weltanschauungen, sondern geradezu vordergründig unvereinbare Identitäten aufeinander.
Religion zeigt zunehmend, wie unbedeutend und überholt sie ist, sagt das Kapital. Natürlich, denn das Kapital hat allen Wert und alle Würde ruiniert, sagt die Religion.
Aber wie sind die gesellschaftlichen und individuellen Verschiebungen zwischen kapitalistischen und religiösen Herausforderungen der momentanen Zeit zu begreifen? Welchen Platz kann Religion innerhalb der gesellschaftlichen Transformationsprozesse einnehmen? Ist sie tatsächlich obsolet oder hat sich ihr Gesicht verändert/zu verändern? Stellt der Kapitalismus andererseits tatsächliche ihre Gegentendenz dar, oder ist er eine notwendige Folge eines genuin christlichen gewachsenen modernen Europas und hiermit gleichsam ein Fortsatz der Religion?
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