Grenzziehungen des Politischen sind nicht nur solche, die Orte der Macht von denen der Ohnmacht trennen, Zonen des Einschlusses durch Zonen des Ausschlusses konstituieren, sondern auch solche, die diese Grenzziehungen des Bestehenden durch andere Grenzen und andere Orte konterkarieren, mit diesen perforieren. „Utopie“ nennt man einen Typus dieser entortenden Grenzziehungsperforationen, ein Typus, der heute nur bedingt theoretisch hofiert wird. Auch Foucault, der große Analytiker der räumlichen Ausfaltung der Macht, hatte für Utopien bzw. Utopisches wenig Sinn, zu sehr war sein „glücklicher Positivismus“ damit beschäftigt, die vielgestaltigen Formen des Topischen zu kartographieren. Mit einer Ausnahme: in zwei (erst jetzt, nach dem Abschluss der Edierung der „Dits et Écrits“ aufgetauchten) Radiovorträgen aus dem Jahr 1966 hat auch Foucault sich Utopischem zugewendet. Die dabei entstandenen Überlegungen zu möglichen „Heterotopien“ bzw. einem „utopischen Körper“ sollen Gegenstand des Vortrages sein.
Psyche und Soma – Subjekte des Politischen
28.04.2006 18:30
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