Grillparzer bekundet in seinen Tagebüchern eine anfängliche poetische Orientierung an Schiller, die sich in seinem Jugenddrama Blanka von Kastilien teilweise nachvollziehen lässt, und bemerkt in seiner Selbstbiographie, er habe in seiner Sappho so ziemlich „mit Goethes Kalb gepflügt“. Gerade in diesem Drama werden aber Aspekte der Konfliktanlage, Handlungsführung und Figurengestaltung eröffnet, die das Abrücken des Dichters vom klassischen Muster zugunsten eines neuen dramaturgischen Konzepts erkennen lassen, das auch seine späteren Werke prägt.
Im Anschluss findet der erste „Jour fixe“ der Grillparzer-Gesellschaft statt.