Die „Stämme“ der Akademie / „Tribes“ in Academe


Die Wissenschaftsgeschichte unterstreicht seit längerem, dass den (westlichen) Wissenschaften nicht nur kognitive Domänen, sondern auch spezielle soziale und kulturelle Merkmale eigen sind. Die Verbindung zwischen diesen beiden Dimensionen war und bleibt das Problem der Wissenschaftsforschung. Ein wichtiger, aber im deutschsprachigen Raum wenig bekannter Bei­trag dazu erschien 1989: Tony Bechers Studie „Academic Tribes and Territories, Intellectual Enquiry and the Culture of Disciplines“. Band 3/2014 der OeZG nimmt Ideen dieses Buches auf, diskutiert sie und bringt sie in Zusammenhang mit wissenschaftshistorischen Fall­studien. Untersucht werden Think-Tanks im Kalten Krieg, ein deutscher Orientalist im frühen 20. Jahrhundert, die Philosophin und Schriftstellerin Helene von Druskowitz, österreichische Ökonomen der Ersten Republik, die Territorialität der Wissenschaften und anderes mehr.