Ausstellungseröffnung & Festveranstaltung:
Di, 12.09.2023, 19.00 Uhr.
Anmeldung erforderlich bis 08.09.2023 an info@literaturhaus.at.
„Aber keiner von uns
Wird hier bleiben. Das letzte Wort
Ist noch nicht gesprochen.“
aus Bertolt Brecht Über die Bezeichnung Emigranten (1937).
Bertolt Brechts berühmte, im schwedischen Exil verfasste Zeilen können auch als Versprechen gelesen werden – als Versprechen, die Erinnerung an jene Menschen, die ins Exil getrieben wurden, im Gedächtnis zu bewahren.
Die Arbeit gegen das Vergessen und das Verdrängen ist seit 30 Jahren unverzichtbare zentrale Aufgabe der Österreichischen Exilbibliothek (ÖEB).
In den Archiven der ÖEB finden sich neben klassischem Archivgut – Manuskripte, Lebensdokumente und Briefe – zu über 100 Personen, auch Dinge wie Gemälde, Hüte und Spielzeug. Mit diesen Objekten werden zugleich auch Lebensgeschichten bewahrt – von Menschen unterschiedlichster Professionen, die in verschiedene Länder flohen, darunter England, USA, Palästina, Mexiko, Bolivien, China, Marokko, Schweden und Indien.
Die ÖEB ist auch ein sehr aktiver Vermittlungsort: sei es für Studierende, Forscher:innen, Journalist:innen oder andere Interessierte. Zu den vielfältigen Angeboten gehören Veranstaltungen, Ausstellungen, Publikationen sowie Workshops für Schüler:innen und Studierende. Für die noch lebenden Künstler:innen des Exils bzw. für deren Familien und Nachkommen ist die ÖEB eine wichtige Ansprechpartnerin, Hilfestellerin und Ratgeberin.
Im Sinne eines lebendigen Erinnerns hat die ÖEB 30 Personen eingeladen, sich ein «Ding» aus der Sammlung auszusuchen und es zum Sprechen zu bringen und eine Geschichte zu dem Objekt und/oder deren früheren Besitzer:in zu erzählen.
Exilant:innen, Nachkommen, Schriftsteller:innen, Künstler:innen und Wissenschaftler:innen präsentieren in Text-, Bild- und Tonbeiträgen ihre jeweils eigenen Zugänge zu den Erinnerungen, die in den Dingen wohnen.
Begrüßung: Ursula Seeber (Präsidentin Gesellschaft der Freunde der Österreichischen Exilbibliothek),
Festrede: Rudolf Scholten (Kunstminister a.D.),
Grußworte & Eröffnung: Andrea Mayer (Kunst- & Kulturstaatssekretärin).
Veronika Zwerger (Leiterin der ÖEB und Ausstellungskuratorin) spricht zur Ausstellung.
Judith Weinmann-Stern spricht über ihren Vater Desider Stern (1907–2000), der sein Archiv zu jüdischen Autor:innen deutscher Sprache der ÖEB schenkte.
Die Musikerinnen Caroline Koczan (Gesang) und Gertrude Kisser (Akkordeon) interpretieren Lieder des Komponisten, Texters und Journalisten Jimmy Berg (1909–1988)..
Veranstaltet von der Österreichischen Exilbibliothek.
Weitere Informationen zur Ausstellung finden sie hier.
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Sämtliche Veranstaltungen – außer Workshops und sofern nicht anders ausgewiesen – können als Live-Stream mitverfolgt werden. Die Videomitschnitte bleiben dann 7 Tage lang nach dem jeweiligen Termin abrufbar im Live-Stream-Archiv. Danach können die Mitschnitte vor Ort im Literaturhaus Wien im Archiv angesehen werden.