Karl Fallend im Gespräch mit Reinhard Sieder
„Wos is do los, wos wird do gspüt, / im gaunzen Haus ka Hitler Büd? / des is jo gor net woa, / im Kölla hängan zwoa.“
Ein Kinderreim aus Oberösterreich, als Ausdruck einer sozial tradierten gesellschaftlichen Befindlichkeit. Der Keller als Sinnbild für das Verborgene, das Unheimliche, das Unterdrückte, das Unbewusste – und somit der zentrale Ort psychoanalytischer Auseinandersetzung. Psychoanalyse und Nationalsozialismus stehen im Zentrum des vorliegenden Buches.
Einerseits methodisch: die Analyse der Sprache und des Witzes, bis hin zur Erfassung von Lebensgeschichten ehemaliger Zwangsarbeiter/innen und welche Folgen sich daraus ergaben – z.B. in Form eines Theaters. Die Psychoanalyse als Reflexionsmethode zur Aufarbeitung der NS-Zeit.
Andererseits wissenschaftshistorisch: was geschah in Wien zwischen 1938 und 1945, nachdem Sigmund Freud flüchten musste, und was folgte danach. Verborgene Geschichten der Psychoanalyse, die auch nach Jahrzehnten virulent sind, sowohl auf der Couch als auch exemplarisch in der biographischen Diskussion der Protagonisten.
Karl Fallend, Univ.-Doz. Dr., lehrt analytische Sozialpsychologie am August-Aichhorn-Institut der FH Joanneum Graz und lebt in Wien als freiberuflicher Wissenschaftler. Mitherausgeber des „WERKBLATT. Zeitschrift für Psychoanalyse und Gesellschaftskritik.“ sowie Mitherausgeber der Schriftenreihe „Zur Geschichte der Sozialarbeit und Sozialarbeitsforschung“, siehe: http://www.youtube.com/watch?v=PJR5Ab_lV6o&sns=em
Reinhard Sieder, Univ-Prof. i.R., Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien. Seit 1990 Gründer und Herausgeber der Österreichischen Zeitschrift für Geschichtswissenschaften (OeZG).
Zum Buch siehe:
http://www.loecker-verlag.at/sites/dynamic.pl?sid=&action=shop&item=497&group=31
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