Archivprobe – Lieder aus der Sammlung der Musikhistorischen Zentrale beim k. u. k. Kriegsministerium


Das Jahr 2014 gibt Anlass zu einem Rückblick auf mehrere historische Ereignisse, u.a. dem 100-jährigen Gedenkjahr zum Beginn des Ersten Weltkrieges sowie dem 100. Todestag der österreichischen Friedensnobelpreisträgerin Berta von Suttner. In diesem Zusammenhang findet im Österreichischen Volksliedwerk eine Archivprobe mit Eva Maria Hois statt.

Soldaten mit ihren zum Teil auffallenden Uniformen gehörten bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts zum Alltagsleben und prägten auch in Friedenszeiten das Erscheinungsbild der (Garnisons-)Stadt mit. Das Singen von Soldatenliedern gehörte damals zur allgemeinen Singpraxis auch der Frauen und war nicht von vorherein mit kriegerischen Handlungen verbunden oder per se auf solche bezogen. Auch sind Soldatenlieder nicht grundsätzlich martialisch und den Krieg verherrlichend, sondern besingen oft viel stärker das Abschiednehmen von den Lieben zu Hause oder die Angst vor dem Tod. Tausende dieser Lieder wurden während des Ersten Weltkriegs von der „Musikhistorischen Zentrale“ gesammelt, wobei ein Großteil verloren ging. Der im Österreichischen Volksliedarchiv aufbewahrte „Rest“ dieser Sammlung ist Ausgangspunkt für ein gemeinsames Singen von Liedern über das Soldatenleben, über Krieg und Frieden.

Eva Maria Hois, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Steirischen Volksliedwerk und begeisterte Sängerin, hat sich im Rahmen ihrer Dissertation mit der „Musikhistorischen Zentrale beim k. u. k. Kriegsministerium“ befasst. Sie erzählt an diesem Abend nicht nur von dieser Sammlung, sondern wird mit dem Publikum auch Lieder daraus singen.

Ziel der Veranstaltungsreihe “Archivprobe” ist, unter fachgerechter Vermittlung kulturelles Erbe zugänglich zu machen und Menschen auf die Bestände der Volksliedarchive aufmerksam zu machen. Letztlich sollen die Handschriften mittels Langzeitarchivierung der Öffentlichkeit für die weitere Nutzung online zur Verfügung stehen.