Der Millionär Johann von Sothen ist eine schillernde Persönlichkeit – er spendet, bekommt Orden, errichtet eine Kapelle, bezieht das Schloss „Am Himmel“. Bewundert wird der einstige Losverkäufer anfangs von den Armen, hofiert immer mehr von den höheren Kreisen und der Kirche. Auf seinem Gut leiden die Arbeiter unter seinem Geiz, wie auch der Jäger Hüttler, der mit seinen vier Kindern und deren Mutter in armseligen Verhältnissen neben dem Schloss lebt. Das uneheliche Verhältnis des Jägers wird vom Millionär und dessen Frau benutzt, um Hüttler, aber ebenso die Gutsarbeiter zu drangsalieren und alle gegeneinander auszuspielen. In dieses Geflecht von Unterdrückung, Abhängigkeit und Aufbegehren trifft ein Schuss.
In einer dramatischen Rekonstruktion der Ereignisse schildert Anna-Elisabeth Mayer den Aufstieg eines Mannes, der durch seine Habgier zu Fall gebracht wird, und entlarvt eine Gesellschaft, die alles dem falschen Schein von Geld und Macht unterwirft.
Grußworte: Sabine Baumann (Schöffling Verlag)
Moderation: Katja Gasser (Literaturkritikerin, ORF)
Lesung: Anna-Elisabeth Mayer
Anna-Elisabeth Mayer, geb. 1977 in Salzburg, lebt in Wien, studierte Philosophie und Kunstgeschichte. Ihr Romandebüt Fliegengewicht (Schöffling, 2010) wurde mit dem Literaturpreis Alpha ausgezeichnet. 2014 folgte der Roman Die Hunde von Montpellier. 2015 erhielt sie den Reinhard-Priessnitz-Preis.