Liebe Mitglieder des VWGÖ, sehr geehrte Damen und Herren!
In meinen Festtagswünschen 2020 beschrieb ich die Wirkweise der RNA Impfstoffe und drückte meine Zuversicht aus, dass wir auf Grund unserer fortgeschrittenen Kenntnisse in den Biowissenschaften das SARS-CoV-2 Virus meistern werden. Heute nach eineinhalb Jahren biomedizinsicher Forschung über das SARS-CoV-2 Virus bin ich beeindruckt, wie viel wir über Viren und unser Abwehrsystem, dem Immunsystem, lernen konnten. Nach fast 40 jähriger Studien- und Forschungszeit über das Immunsystems lehrte mich das SARS-CoV-2 Virus unser Abwehrsystem aus völligen neuen Perspektiven zu betrachten und zu verstehen. Dies leitete mich mit meinen MitarbeiterInnen in völlige neue Forschungsgebiete, um neuartige Wirkstoffe gegen Infektionserreger zu entwickeln.
Das SARS-CoV-2 Virus fordert aber nicht nur uns in der biomedizinischen Forschung sondern auch die Wirtschafts-, Geistes- und insbesondere die Sozialwissenschaften und ich hoffe, dass wir unser neu erworbenes Wissen für eine ganzheitliche Weiterentwicklung auf die Gesellschaft übertragen können. Ein erster Schritt dazu ist, dass das SARS-CoV-2 Virus, spät aber doch, die Wissenschaft und Forschung ins öffentliche Rampenlicht rückte. Dieser Umstand hilft uns nun hoffentlich auch, nach jahrelangen Bemühungen unser Projekt mit dem vorläufigen Arbeitstitel “Wissen beim Wirt” gemeinsam mit dem Verein für Lokale Wissenschaftskommunikation (VLW) zu verwirklichen. Dabei wollen wir das vor 6 Jahren vom VLW in Innsbruck erfolgreich gestartete Projekt “Wissensdurst” von der Stadt aufs Land ausrollen, um der Bevölkerung populärwissenschaftlichen Einblick in Wissenschaft, Forschung und Innovation zu vermitteln. Wir sind gerade dabei einen Projektantrag zu finalisieren und noch in diesem Jahr abzuschicken. Ich will Sie jetzt nicht mit Details belasten, die eher Hoffnungen sind, sondern erst dann konkret berichten, wenn wir Erfolg haben.
Auf Grund der großartigen Leistung der Wissenschaft während der letzten eineinhalb Jahre bin ich zuversichtlich, dass wir die Veränderungen, Unsicherheiten, Herausforderungen und die sich ständig ändernden Umstände, die sich noch im kommenden Jahr fortsetzen werden, letztendlich nicht nur durch die Biowissenschaften, sondern mit den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften auch die wirtschaftlichen und gravierenden sozialen Probleme lösen werden.