Gerd Gemünden
FILMEMACHER MIT AKZENT. BILLY WILDER IN HOLLYWOOD
Mit einem Vorwort von Volker Schlöndorff
Billy Wilders Karriere wurde durch das Wien des Fin de Siècle und das Berlin der Weimarer Republik ebenso geprägt wie durch die Erfahrung von Vertreibung und Exil. Seine Filmklassiker gehören in das Pantheon des amerikanischen Kinos, bezeugen aber auch eine entschieden europäische Dimension. Mit seinen von Wiener Dekadenz, jüdischem Humor, Berliner Tempo und Schnauze durchsetzten Drehbüchern und Filmen hat Wilder ein ganz eigenes, unverwechselbares Idiom geschaffen. Dieses bewusste Changieren zwischen Kulturen und Traditionen, das bislang weitgehend unberücksichtigt geblieben ist, zeichnet Gerd Gemünden mit der präzisen Analyse von Wilders amerikanischen Filmen in seinem eindrücklichen Buch nach.
Aus dem Inhalt:
Amerikanismus und Moderne
Wenn der Versicherungsmann zweimal klingelt: »Double Indemnity«
In den Ruinen von Berlin: »A Foreign Affair«
Geisterbilder Hollywoods: »Sunset Boulevard« und »Fedora«
Aufgedonnert und entfesselt: »Some Like It Hot«
Mensch sein in einer verwalteten Welt: »The Apartment«
Die Geheimnisse des Sir Arthur Conan Doyle: »The Private Life of Sherlock Holmes«
Aus dem Vorwort:
„Billy Wilder ist schwer zu übertrumpfen, denn alles, was man über ihn schreibt, hat verglichen mit seinem Witz nicht mal halb so viel Unterhaltungswert. Gerd Gemünden allerdings gelingt ein kleines Wunder: Sein Filmemacher mit Akzent ist eine ebenso kurzweilige wie ansprechende Lektüre, die Wilder, einen vermeintlichen Zyniker, als den Moralisten zeigt, der er in Wirklichkeit war.“ – Volker Schlöndorff
Gerd Gemünden:
ist Sherman Fairchild Professor of the Humanities und Professor of German Studies, Film and Media Studies sowie Comparative Literature am Dartmouth College in Hanover, New Hampshire (USA). Mehr zu seinen Publikationen: https://faculty-directory.dartmouth.edu/gerd-gemunden
SYNEMA-Publikationen (Wien) 2006. ISBN 978-3-901644-20-7
228 Seiten, zahlreiche Fotos, € 25.-