Einen wichtigen Schritt für die Gründung der Salzburger Festspiele stellte Max Reinhardts Erwerb des Schlosses Leopoldskron im Jahr 1918 dar, das den gesellschaftlichen Mittelpunkt Salzburgs zur Zwischenkriegszeit bildete. Die Nationalsozialisten wussten diese Tradition zu schätzen und integrierten nach der „Arisierung“ des Schlosses und der Vertreibung Max Reinhardts aus Salzburg die vom Regisseur etablierte Verbindung Festspiele – Leopoldskron in ihre Kulturpropaganda. Schloss Leopoldskron diente in diesem Konzept einerseits als Veranstaltungsort der Festspiel-Hochkultur und der lokalen Volkskultur, andererseits als Wohnort der NS-Prominenz, vom Reichsminister Bernhard Rust bis zum Generalmusikdirektor der Salzburger Festspiele Clemens Krauss. Nach Ende der NS-Herrschaft fiel die Rückstellung der Liegenschaften in die Zuständigkeit der Finanzlandesdirektion Salzburg, die nach einem langwierigen Verfahren die ehemaligen Immobilien Max Reinhardts 1951 an seine Erben Helene Thimig, Gottfried und Wolfgang Reinhardt ausfolgte.
Vortrag von Mag. Johannes Hofinger: Schloss Leopoldskron 1918 bis 1951
14.02.2007 19:00
| Erzabtei St. Peter Salzburg, Romanischer Saal
Kontakt: Gesellschaft für Salzburger Landeskunde; karin.schamberger@sbg.at