Todesnähe und terminale Geistesklarheit


Referent: Univ.-Prof. Dr. Alexander Batthyány, Wien/Budapest.

Nach einer langen Zeit der Verdrängung des Todes in der Gesellschaft hat sich seit den Publikationen von Elisabeth Kübler-Ross und Raymond Moody eine Änderung ergeben: die psychologischen Phänomene rund um Sterben und Tod stoßen nunmehr auf gesteigertes Interesse. Innerhalb dessen ist die terminale Geistesklarheit das vielleicht wichtigste Kapitel. Es geht darum, daß Patienten, die längere Zeit, teils jahrelang, aufgrund von Hirnschädigungen (z. B. altersbedingte Abbauprozesse, Alzheimer etc.) dement waren, kurz vor ihrem Tod wieder Klarheit des Denkens erlangen und mit der Umgebung sinnvoll kommunizieren können.

Das Phänomen ist nicht nur psychologisch interessant, es führt auch direkt in philosophische Fragestellungen zum Leib-Seele-Problem.