Medialitäten und Narrative der Nach-Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg


Im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung Fremde im Visier – Fotoalben aus dem Zweiten Weltkrieg haben wir unter dem Titel „Ihr Album unter der Lupe“ Gespräche mit Menschen geführt, die uns die Fotoalben ihrer Vorfahren – meist Wehrmachtssoldaten – mitgebracht haben. Dabei ging es vor allem um die Frage der Nach-Erinnerung. Wie geht man mit den gefundenen Materialien um? Welche Zugänge wählt man, um sich ihnen zu nähern? Eröffnen Archivrecherchen oder das Gespräch mit noch lebenden Verwandten eine erweiterte Perspektive auf die oft schwer lesbaren Alben? Wie ordnen die Betroffenen die Kriegsteilnahme ihrer Väter, Onkel und Großväter – basierend auf den verfügbaren Informationen – ein? Welche Erinnerungen wurden durch die Kriegsteilnehmer selbst weiter tradiert und wie gehen ihre Nachfahren damit um? Welche Nach-Erinnerung an die Zeitzeugen und ihre Involvierung in den Zweiten Weltkrieg lebt damit fort und wie positionieren sich ihre Töchter, Söhne und Enkel dazu? Der Workshop soll untersuchen, was es mit dieser privaten Nach-Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg heute auf sich hat.