Im zweiten Abschnitt ihrer Vorlesungsreihe “Vom Leben der Hamster in Schuhschachteln.” (2002) erzählt Marlene Streeruwitz ihre eigene Lesebiografie, indem sie kritisch den Topos des lesenden Mädchens hinterfragt, wie ihn die Gemälde des 19. Jahrhunderts von Corinth bis Renoir prominent im kulturellen Gedächtnis des Abendlandes verankert haben. Die hochästhetisierte Darstellung der jungen Leserin entpuppt sich dabei als eindimensionales Bild und die Lektüre kanonisierter Texte wandelt sich zur dominanten Kulturtechnik.
Vor diesem Hintergrund widmet sich diese Konferenz der Frage, welche alternativen Leseszenen bzw. literarischen Darstellungen des Lesens sich von der Moderne bis in die Gegenwart finden lassen. Wie und wodurch werden die Lektüre und das Lesen wiederum Teil der schriftstellerischen Arbeit? Und welches Erregungspotenzial geht vom Akt des Lesens aus?
Autor/inn/en und Wissenschaftler/innen, aber auch Verleger/innen, Lektor/inn/en,
Kritiker/innen und Buchhändler/innen werden zu Wort kommen bei dem Versuch, die Bedeutung von Szenarien des Lesens sowie die grundlegende Frage „Wie (nicht) lesen?“ aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu diskutieren.
Wissenschaftliche Leitung und Moderation: Konstanze Fliedl, Irina Hron, Jadwiga Kita-Huber, Sanna Schulte
Do, 03.05.2018
14.00 Uhr
Eröffnung
14.30–19.15 Uhr
Konferenzprogramm
19.30 Uhr
Poetikvorlesung: Marlene Streeruwitz
Fr, 04.05.2018
09.30–16.30 Uhr
Konferenzprogramm
18.00 Uhr
Lesung: Sabine Gruber
18.30 Uhr
„Wie (nicht) lesen?“ – Paneldiskussion mit Petra Gropp (Lektorin, S. Fischer Verlag),
Sebastian Guggolz (Verleger, Guggolz Verlag), Rotraut Schöberl (Buchhändlerin),
Simon Strauß (Redakteur Frankfurter Allgemeine Zeitung, Autor)
Sa, 05.05.2018
09.30–14.00 Uhr
Konferenzprogramm mit Abschlussdiskussion
Achtung: Alle Konferenzveranstaltungen beginnen pünktlich.
Das Konferenzprogramm finden Sie ab Mitte April auf www.literaturhaus.at