Ferdinand Sauter „Durchgefühlt und ausgesagt“ (Wallstein, 2017)


Zu Lebzeiten hat Ferdinand Sauter (1804–1854) kein einziges Buch veröffentlicht, obwohl Zeitgenossen wie Adalbert Stifter ihre Vermittlung anboten. Bekannt wurde er durch Publikationen in Zeitschriften, durch Flugblätter und im gesamten Habsburgerreich zirkulierende Abschriften seiner politischen Gedichte, vor allem aber als Vortragender der eigenen, oft ans Eingemachte gehenden Texte.

Nach seinem Sauter-Roman „Aufgeklappt“ (Haymon, 2003) hat sich Ludwig Laher erneut auf die Spur dieses singulären Vormärzdichters begeben und in mühevoller Kleinarbeit eine erste quellenkritische Auswahl von Sauters Texten erstellt und mit einem begleitenden Essay versehen. In „Durchgefühlt und ausgesagt“ begegnet uns nun anhand vieler noch nie oder bislang nur verstümmelt veröffentlichter Gedichte ein entstaubter, höchst lebendiger und in Teilen unerwartet aktueller Autor, kompromisslos und radikal, weitsichtig, was die gesellschaftlichen Verhältnisse und politischen Entwicklungen anlangt.

Ludwig Laher stellt Autor und Werk vor und spricht mit Gerhard Ruiss (IG Autor/inn/en-Geschäftsführer) über die literarische und politische Bedeutung von Sauters Gesamtwerk, durch entstellende Überlieferung von Leben und Werk geschaffene „alternative Fakten“, Grenzen des Lektorats und Zensur.

(Mit freundlicher Unterstützung der IG Autorinnen Autoren)