Displaced. Die Figur des (R)Emigranten im Film nach 1945.


Dass die Heimat Fremde geworden ist, hat Alfred Polgar 1948 das „EmigrantenSchicksal“ genannt. Dass die Heimat fremd bleibt, ist das Remigranten-Schicksal. Autobiografien und Briefwechsel bezeugen, dass die, die nach Kriegsende zurückkehren, nicht willkommen sind, überflüssig, gedemütigt, ignoriert, heimat- und trostlos – displaced persons. Das Nachkriegs-Kino betreibt ab 1945 Geschichtspolitik, wenn es trösten, versöhnen, aufklären und vergessen machen will. Es kennt die Täter- und die Kriegsheimkehrerfigur, aber nur selten die Figur des Remigranten.
Eine kommentierte Montage von Heike Klapdor (freie Autorin, Literaturwissenschaftlerin und Filmhistorikerin/Berlin) aus Filmsequenzen charakterisiert den marginalen, aber aufschlussreichen filmischen Topos Remigration – zwischen Sehnsucht und Enttäuschung, zwischen Verzeihen und Rache, zwischen Re-Education und Außenseitertum.
(Eine Veranstaltung der ÖSTERREICHISCHEN EXILBIBLIOTHEK in Kooperation mit SYNEMA – Gesellschaft für Film und Medien)